The Sunshine Island

George F. L. Charles Airport

Mit dem Inselhüpfer erreicht man den Norden von St. Lucia. Die Piste befindet sich gleich zwischen dem Hafen der Hauptstadt Castries, dem Vigie-Beach und dem angrenzenden Friedhof.Castries ist mit seinen ca. 50'000 Einwohnern deutlich der grösste Ort auf St. Lucia. Wegen des natürlichen Tiefwasserhafens, legen hier die grossen Kreuzfahrtschiffe an. Seit den Stadtbrände 1927 und 1948 gibt es jedoch keine intakten historische Bauten mehr. Ausser zum Einkaufen von Allerwelts-Kitsch lohnt sich hier ein Aufenthalt nicht.

Der Nordteil

Wir wählten den touristischeren Teil der Insel für unseren Aufenthalt. In den Apartement Espoir hatten wir eine schön gelegene Unterkunft, mit Sicht auf die Labrolette Bay. Und mit Keith einen netten und hilfsbereiten Gastgeber.

Tatsächlich finden wir hier die ersten Spuren von Piraten: Francoise le Clerk, auch bekannt als Wodden Leg, hatte um 1550 auf der Pigeon Island seinen Unterschlupf. Mit den Kariben, die die Ureinwohnern der Insel die Arawak vertrieben haben, konnte er sich arrangieren, sodass er und seine Schiffe unbehelligt blieben. Die ersten Siedlungsversuche auf Pigeon Island der Engländer um 1722 unter dem Herzog von Montagu blieben erfolglos. Die Kariben obsiegten letztmals.

Ab ca. 1600 wechselten sich Engländer und Franzosen als Besetzer bzw. Besitzer der Insel ab. Dies kann auch bei den wechselnden französischen und englischen Ortsbezeichnungen sehr einfach abgelesen werden. 1967 wurde St. Lucia ein eigenständiger Staat im British Commonwealth. Seit 1979 ist St. Lucia unabhängig.

Cap Estate

Auf der Seite zum Karibischen Meer haben wir beim Cap Estate diesen schönen Strand gefunden. Leider ist hier fast jeder Strand bereits mit einer Hotelanlage oder Luxusvillen erschlossen. Einsame Strände findet man nur noch zwischen Castries und Soufriere oder an der Atlantikküste.

Der Süden - Marigot Bay und Umgebung

Schöne Bucht mit einem kleinen Mangroven-Wald. Doch auch hier gilt: Der Jet-Set hat es bereits eingenommen. Hotelanlagen und Villen wie die von Mick Jagger wurden hier ins Paradies gebaut. Bis es kein Paradies mehr war ......

Soufrière

Entlang der Küste über die Orte Anse la Raye und Canaries erreicht man die erste französische Siedlung der Insel mit Ihrem Wahrzeichen; den beiden Pitons. Joséphine de Beauharnais wohl besser bekannt als die Gattin Napoléon Bonaparte und somit Kaiserin von Frankreich, soll hier Ihre Jugendzeit verbracht haben. Der Ort mit seinen ca. 9000 Einwohnern hat seine einstige Bedeutung etwas verloren. Hauptsächlich legen heute die Ausflugsschiffe aus Castries am schwarzen Sandstrand an.

Weltkulturerbe - Les Pitons

Die beiden Vulkanberge Gros (770 m) und Petit Pitons (743 m) mit samt einem sowohl Land wie Meer umfassenden Gebiet von ca. 30 km2 wurden 2004 unter Schutz gestellt. Der Tourismus und der Fischfang wurden für das ganze Gebiet eingeschränkt. Jedoch sind auch hier an den schönsten Orten Hotels gebaut worden und legen Schiffe des Jet-Sets an. Durch den reduzierten Fischfang konnte sich ein grosser Fischreichtum bilden und es sind nun viele Delphine und auch Wale anzutreffen.

Diamond Botanical Garden - Soufriere

Tropische Blüten wie die Rose de Porcelaine, Bananenblüten und weitere faszinierende Pflanzen findet man in diesem Tropischen Garten. Joan Devaux die Nachfahrin einer Plantagen-Dynastie legte diesen auf dem Gelände der alten Plantage an. Durch den Garten verläuft ein von Schwefel und Mineralien gefärbter Bach, der im Gebiet des Vulkankraters entspringt. Vom Baden wird hier vorsoglich abgeraten!

Diamond Baths und Waterfalls

Die warmen Quellen haben schon um 1784 die Franzosen dazu bewogen hier Bäder für Ihre Soldaten zu bauen. Diese, durch geflohene Sklaven - sogenannte Brigands - zerstörten Bäder wurden restauriert und können heute wieder genutzt werden. Kurz dahinter befindet sich der Diamond Waterfall. Die von den Mineralien herrührenden Ablagerungen lassen diesen Wasserfall wie einen Diamenten glitzern.

Soufriere - der Drive-In-Vulkan

Tatsächlich lässt es sich bis vor den Vulkan mit dem Auto fahren. Und nur noch die letzten 50 Meter müssen zu Fuss bewältigt werden. Was für ein Komfort!!

Der Krater besteht aus dampfenden Becken und Schründen, aus denen es stark nach faulen Eiern riecht.

Weiter Talwärts kann man dann noch in den Sulphur Springs baden. Also nichts wie rein.

auf dem Meer

An einem der letzten Ferientag trauten wir uns trotz Piraten auf das offene Meer hinaus. ..... und wir wurden fürstlich belohnt. Nein, nicht mit einer Schatztruhe, sondern mit den Wundern der Natur. Als Vorzeichen sahen wir zuerst fliegenden Fische und danach tauchten wir in 2 bis 3 Delfinschulen ab.

Zu guter Letzt hatten wir dann noch das Glück ganz Nahe der Küste ein Pärchen Buckelwale beobachten zu können. Leider fühlten Sie sich vom Lärm der Ausflugs- und Fischerboote gestört und liessen sich schnell in die Tiefe gleiten. Wie immer bei Begegnungen mit diesen Tieren, hoffen wir Sie nicht zum letzten Mal gesehen zu haben.

Jetzt haben sie uns doch noch erwischt, diese Piraten!

... Puhh, Glück gehabt, war es doch nur ein modernes Kreuzfahrtschiff unter Segeln und nicht etwa Blackbeard. Nun, diesem Schicksal sind wir also noch einmal entkommen.

mit dem Heli unterwegs

Die Atlantikseite und das Zentrum der Insel sind nur schwach besiedelt. Hier lässt sich die Einsamkeit und Schönheit der Karibik noch richtig erleben. Dichter Regenwald und einsame Strände. Alles was das Herz begehrt. Nur die Brandung ist etwas ungestüm und läd nicht wirklich zum Baden ein.

noch etwas am Strand

Zurück an unserem Strand geniessen wir wieder einmal Sonne, Sand, Meer und Palmen.

Beobachten die Krebse bei Ihrem doch etwas sisyphusmässigen Tun, den Höhleneingang von Sand frei zu halten.

Tief im Regenwald

Noch einmal tief in den Regenwald eintauchen, konnten wir in der Nähe von Babonneau bei Rainforest Adventures. Gut wir wählten, die gemächliche Variante das "Tram".

Trotzdem oder genau deshalb haben wir einen guten Einblick in den Regenwald erhalten. Beeindruckend wie die Natur sich entwickelt, wenn Sie es ungestört tun kann. Urpflanzen wie die Farne in einer für uns so ungewohnten Grösse. Dies ist immer wieder phantastisch anzusehen.

wir reisen ab

Nun war es also wieder so weit. Noch schnell am Morgen beim Flughafen ein letztes Frühstück in der "Lounge" bestellen. Kaffee mit Accra. Okay nicht jedermanns Geschmack. Aber eigentlich gar nicht so schlecht.

Die letzten EC's zurückwechseln, durch den Zoll gehen und dann ab in den Flieger.

Fazit: Ausser ein paar europäische Goldgräber in Ihren Lokalen oder Touristenfallen haben wir keine Piraten gefunden.

Mit einem Blick zurück nehmen wir mit zwiespältigen Gefühlen Abschied von einer wunderschönen Insel. Auf der einen Seite weil uns die Menschen herzlich empfangen haben und die Natur noch wirklich intakt ist. Auf der anderen Seite, weil uns die Kluft zwischen Reich und Arm unerbittlich aufgezeigt wurde. Reiche Touristen werden in Ihren Ressorts mit allem Luxus verwöhnt. Daneben die einheimische Bevölkerung die nur zu einem kleinen Teil davon profitieren kann. Dies möchten wir nicht unterstützen. Deshalb wünschen wir allen Einwohnern von St. Lucia für die Zukunft mehr Gerechtigkeit und Selbstständigkeit. Im Paradies wohnen Sie schon, Sie müssen es sich nur bewahren.

God bless you. All the best for you.